
PERFECTUM
Höher weiter schneller -
bis wir uns den Kopf stoßen, uns verlaufen und nicht mehr können
21. Nov. 2019 Theater Marl
Schon von Geburt an ist unser Leben geprägt von dem Vergleich mit Anderen. So wird schon bei Babys der Zeitpunkt des ersten Wortes und der ersten Schritte verglichen. In der Schule konkurrieren die Schüler um die besten Noten, Auszeichnungen etc.
Im Berufsleben und der Universität tritt noch ein größerer Pool an Konkurrenten hinzu und der Drang zum Perfektionismus wird durch die immer immensere Bedeutung der Leistungen noch verstärkt.
Doch wo soll das alles hinführen?
Wir befinden uns in einem ständigen Kampf: einem Kampf mit der Gesellschaft, einem Kampf mit den Konkurrenten, einem Kampf mit uns selbst.
Bei diesem Kampf gehen wir sogar “über Leichen“. Wir focussieren uns derart auf den Erfolg, dass wir dabei den Weg aus den Augen verlieren.
Neben unserer Menschlichkeit bleibt auch die Gesundheit auf der Strecke. Krankheiten wie Burnout, sowie das Gefühl einer ständigen Überlastung sind heute so alltäglich, dass sie von der nach Perfektionismus strebenden Gesellschaft verharmlost, ja gerade zu ignoriert werden.
Perfektionismus als allgemeiner Maßstab schafft eine Atmosphäre permanenten Erfolgsdrucks und Selbstzweifels.
In dem Bestreben, unseren Ansprüchen zu genügen, sind wir so damit beschäftigt, unsere Schwächen auszubügeln, dass wir unsere Stärken nicht mehr Wert schätzen.
Dadurch, dass wir uns mit anderen messen und dabei zu hohe irrealistische Erwartungen an uns selbst stellen, verzerrt sich unser eigenes Selbstbild unter dem Schleier des Perfektionismuses.
Doch wozu führt all dies? Wenn alle die gleichen Ideale haben und sich auf die gleiche Weise optimieren? Sind möglicherweise alle perfekt - aber nicht mehr einzigartig ?!? Verliert am Ende die Menschheit ihre Individualität?
